Haydns Werk schildert in berührend naiver Weise mit himmlischer Musik die biblische Sicht auf die große, bis heute ungeklärte Frage nach der Entstehung der Welt, noch völlig unberührt von den Erkenntnissen heutiger Astrophysik. Ihre Erschaffung in sechs Tagen nach dem Text im Buch Genesis des Alten Testaments bildet die Grundlage für Haydns Oratorium. „Ich war auch nie so fromm, als während der Zeit, da ich an der Schöpfung arbeitete“, so zitieren Biografen den Komponisten. Die drei Erzengel Gabriel, Uriel und Raphael erzählen und kommentieren mit lautmalender und plastischer Musik das Geschehen, bis sie nach dem sechsten Tag zusammen mit dem Chor singen dürfen: „Vollendet ist das große Werk, der Schöpfer sieht´s und freuet sich“.
Diese von Joseph Haydn in ihrer Pracht und Schönheit gefeierte Erde ist wegen unverantwortlichen menschlichen Handelns in ihrer Existenz massiv bedroht. Daher verstehen die MikroPhilharmonie EinKlang zusammen mit den 19 professionellen Sängerinnen und Sängern des Ensembles Seicento vocale das Oratorium heute als eine höchst aktuelle Mahnung an uns alle, die Schöpfung zu retten und zu bewahren. Zu Haydns Zeiten wurde das Werk in unterschiedlichsten Besetzungen aufgeführt. So wurden unter Leitung des Komponisten dreihundert Sängerinnen und Sänger von hundert Instrumentalist*innen begleitet. EinKlang verspricht sich von der Kammerfassung mit insgesamt 35 Mitwirkenden hohe Intensität und persönliche Ansprache jeder einzelnen Konzertbesucherin und jedes einzelnen Konzertbesuchers.
In einer Werkeinführung 30 Minuten vor Beginn des Konzerts werden Dirigent und Solist*innen musikalische Aspekte des Oratoriums beleuchten.
Text: Einklang – Philharmonie für Alle e.V.
Vokalensemble Seicento vocale
MikroPhilharmonie EinKlang
Gabriel (Sopran): Inga Balzer-Wolf
Eva (Sopran): Ursula Göller
Uriel (Tenor): Maximilian Vogler
Rafael (Bass): Mathis Koch
Adam (Bass): Jakob Kreß
Einstudierung: Jan Croonenbroeck, Alexander Toepper
Leitung: Joachim Harder